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Bundesministerin Renate Schmidt und TV-Pfarrer Jürgen Fliege übernehmen Schirmherrschaft für Kampagne zu Demenzerkrankungen.

Berlin, 17.05.2005 - Handflächen, auf denen so Selbstverständliches wie „Ich heiße Ida Helms“ oder „Ich wohne Wallstraße 9“ zu lesen ist – mit diesen Motiven weist die bundesweite Kampagne „helfen nicht vergessen“ auf die Schwierigkeiten hin, die Demenzkranke und ihre Angehörigen im Alltag zu bewältigen haben. Aus den Motiven soll die weltgrößte Händegalerie entstehen – und jeder kann dabei mitmachen. Initiator der Kampagne, die am 17. Mai in Berlin startet, ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft. Die Schirmherrschaft haben die Bundesministerin Renate Schmidt und der Pfarrer und Fernseh-Moderator Jürgen Fliege übernommen. Durch die Kampagne soll die Öffentlichkeit auf die Demenzkrankheit aufmerksam gemacht werden und sollen Betroffene sowie ihre Angehörigen auf Hilfs- und Beratungsangebote wie das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft hingewiesen werden.

„Wenn Menschen durch eine Demenz alles vergessen und sich selbst verlieren, müssen wir ihnen die Hand reichen. Denn Demenz kann jeden von uns treffen“, sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt. „Mit der Kampagne‚ helfen nicht vergessen’ klären wir über die Krankheit auf. Was viele Betroffene und Angehörige nicht wissen: es gibt sehr gute Beratungs- und Hilfseinrichtungen. Eine davon ist das bundesweit geschaltete Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Darauf machen wir aufmerksam.“

Von etwa einer Million Demenzkranker in Deutschland leiden rund 700.000 Menschen an Alzheimer. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung prognostizieren Mediziner bis 2050 eine Verdopplung dieser Zahl. Zu Beginn der Krankheit stehen zunehmende Vergesslichkeit und der Verlust der Orientierung. Später vergessen die Betroffenen die einfachsten Dinge des Alltags, finden sich nicht mehr zurecht und kennen sich im wahrsten Sinn des Wortes selbst nicht mehr. Wird Alzheimer-Patienten im frühen Stadium geholfen, kann der Verlauf der Krankheit hinausgezögert werden.

„Mit der Kampagne wollen wir vor allem erreichen, dass Demenzerkrankungen und deren Symptome endlich als Krankheiten wahrgenommen und dadurch frühzeitiger diagnostiziert und behandelt werden“, sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Immer noch müsse man mit dem Vorurteil aufräumen, dass Vergesslichkeit im Alter normal sei. Die Kampagne soll dementsprechend auch zur Früherkennung beitragen. „Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sollten immer ernst genommen, medizinisch abgeklärt und behandelt werden“, betonte von Lützau-Hohlbein. Eine qualifizierte Beratung und fachärztliche Untersuchung müsse immer erfolgen – unabhängig vom Alter der Betroffenen.

Jürgen Fliege, Pfarrer und TV-Moderator, der sich seit fast zwei Jahren als Schirmherr der Deutschen Alzheimer Gesellschaft im Rahmen seiner Sendungen und bei öffentlichen Auftritten engagiert, hob zum Start der Kampagne hervor, dass besonders Demenzkranke davon abhängig seien, dass andere Menschen ihnen mit Respekt, Verständnis, emotionaler Zuwendung und „der Bereitschaft zu verstehen“ begegneten.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. (DAlzG) ist eine gemeinnützige bundesdeutsche Selbsthilfeorganisation, die sich seit 1989 mit inzwischen 89 regionalen Mitgliedsgesellschaften für das Wohl Demenzkranker und das ihrer Familien einsetzt. Qualifizierte Beratung für Betroffene und Angehörige sowie die Entwicklung praxisnaher Broschüren zu verschiedensten Themen gehören zu einigen ihrer zentralen Aufgaben. Im Zentrum der Hilfe- und Beratungsangebote steht seit über drei Jahren das bundesweite Alzheimer-Telefon. Es bietet eine kompetente und niedrigschwellige Beratung unter der Rufnummer 01803/171017. Jährlich werden bis zu 6500 Anrufe beantwortet.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert die Deutsche Alzheimer Gesellschaft und deren Alzheimer-Telefon in diesem Jahr mit 458.000 Euro. Die Kampagne wird ferner vom Fachverband für Außenwerbung, vom Zentralverband Gartenbau e.V. sowie weiteren Sponsoren unterstützt.

Als Zeichen der Solidarität mit Demenzkranken kann jede und jeder die Kampagne unterstützen. Wie Bundesministerin Renate Schmidt und Moderator Jürgen Fliege beim Auftakt am Dienstag am Brandenburger Tor können sich alle, die helfen wollen, eine Erinnerung auf die Handfläche schreiben. Mit den an die Homepage www.helfen-nicht-vergessen.de gesandten Fotos soll bis zum Welt-Alzheimertag im September 2005 die weltgrößte Händegalerie im Internet entstehen.

Weitere Informationen zu Alzheimer und der Kampagne erhalten Sie in der Sendung Fliege – Die Talkshow am 23. Mai um 15 Uhr in der ARD und im Internet unter www.helfen-nicht-vergessen.de.

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